Armagnac

Armagnac Herstellung: Was ist Armagnac?

Armagnac ist ein Weinbrand aus Frankreich. Genauer gesagt, aus der Gascogne im Südwesten Frankreichs zwischen dem Fluss Garonne im Norden, dem Atlantik im Westen und den Pyrenäen im Süden. Armagnac gilt als die älteste Spirituose des Landes und ist mit Sicherheit eine der wertvollsten auf dieser Welt. Schon im 14. Jahrhundert wurde er in Schriftstücken erwähnt.

Der Begriff Armagnac ist seit 1909 mit dem Herkunftssiegel AOC geschützt. Es dürfen nur Weinbrände aus dem festgelegten Gebiet so genannt werden. Das Verfahren der Herstellung muss ebenfalls nach ganz bestimmten Regeln geschehen. Diese Standards werden vom Bureau National Interprofessionnel de l’Armagnac überwacht. Zu den Regeln gehört beispielsweise, dass die Rebstöcke der verwendeten Grundweine mindestens 5 Jahre alt sein müssen.

Grundlage des Armagnacs ist wie bei anderen Bränden auch ein Weißwein, der mit stärkerem Alkohol versetzt wird (“aufgespritet” wird). Es sind 10 Rebsorten zugelassen, von denen Ugni Blanc, Colombard und Folle Blanche den Großteil der Produktion ausmachen.

Für die Herstellung von Armagnac können zwei Brennverfahren zum Einsatz kommen. Meist kommt ein spezieller, patentierter Brennapparat zum Einsatz, ein sogenannter Alambic Armagnacais. Dieser ermöglicht die Herstellung von Armagnac in nur einem Brennvorgang (Cognac beispielsweise entsteht in zwei Brennvorgängen). Neben Wasser sind drei weitere Zutaten bei der Herstellung von Armagnac erlaubt:  Zucker zur Süßung, Zuckerkulör (E150a) zur Färbung und Boisé, eine Infusion von Eichenspänen zur Verstärkung der Holzaromen im Armagnac. Der Weinbrand muss dann mindestens ein Jahr in Eichenfässern (Steineiche) gelagert werden, die über 400 Liter fassen können. Manche Armagnacs bleiben bis zu 40 Jahre in den Fässern und werden in diesem Zeitraum auch immer wieder umgelagert, um andere geschmackliche Effekte zu erzielen und auch den aromatischen Einfluss eines einzelnen Holzfasses nicht zu stark werden zu lassen. So landet Armagnac nach gewisser Zeit in älteren Fässern, deren Aromatik nicht mehr so stark ausgeprägt ist.

Das zweite, deutlich seltener genutzte Brennverfahren ist das sogenannte Pot Still Verfahren. Es erfordert stets zwei Brennvorgänge und ist die traditionelle und ältere der beiden Methoden.

Was ist der Unterschied zwischen Cognac und Armagnac?

Eine gewisse Verwandtschaft zum viel bekannteren französischen Weinbrand, dem Cognac, ist offensichtlich. Es gibt jedoch entscheidende Unterschiede. Dazu gehören die Beschaffenheit der Böden in den Regionen, die verwendeten Rebsorten für den Grundwein, die Art der Destillation und Reifung sowie auch der Vertrieb. Während bei Armagnac oft Familienbetriebe dahinter stehen mit eher geringen Exportzahlen, wird Cognac meist von großen Unternehmen hergestellt und weltweit in großen Mengen vertrieben. Diese sehr regionale und familiäre Art der Produktion erlaubt eine unglaubliche Vielfalt der Geschmacksprofile und Aromen, die deutlich größer ist als beispielsweise beim eng verwandten Cognac.

Armagnac Geschichte: Woher kommt Armagnac?

Armagnac kommt aus der südfranzösischen Gascogne: In dieser von Landwirtschaft geprägten Region ist der Weinbau nicht so dominant wie in anderen Gebieten Frankreichs. Nur gut 2000 Hektar stehen für Weine zur Herstellung von Armagnac zur Verfügung. Diese Fläche teilen sich in drei Unterregionen auf: Bas Armagnac (1.665ha= 74,4%), Armagnac-Ténarèze (542 ha=24,2%) und Haut Armagnac (31 ha=1,4%). Weit über 600, meist recht kleine Betriebe, stellen selbst Armagnac her. Viele von ihnen sind aufgrund ihrer Größe und des Ertrags nicht kommerziell tätig.

Armagnac wird aus Weißwein hergestellt. Die wichtigsten Rebsorten sind Ugni Blanc, Baco, Colombard und Folle Blanche. Zugelassen sind außerdem Plant de Graisse, Clairette de Gascogne, Jurançon Blanc, Meslier Saint François, Mauzac Blanc, Mauzac Rosé. Diese Sorten werden jedoch kaum verwendet.

Armagnac Sorten: Wie schmeckt Armagnac und welche Arten von Armagnac gibt es?

Armagnac hat eine charakteristische Bernsteinfarbe. Der Geschmack hängt unter anderem von der unterschiedlichen Dauer der Reifung des jeweiligen Armagnacs ab oder auch von den verwendeten Rebsorten und dem Boden der spezifischen Region, aus der die Grundweine kommen. In der Regel sind Armagnacs Verschnitte von Weinen aus verschiedenen Lagen und auch Jahrgängen. Selten gibt es auch sogenannte sortenreine Armagnacs. Wenn sich z. B. die Bezeichnung “Bas-Armagnac” auf der Flasche befindet, weist dies darauf hin, dass der verwendete Grundwein nur aus dem genannten Gebiet stammt.

Sehr junge Armagnacs zeigen sich mit einem frischen, blumigen und fruchtigen Bouquet. Durch die längere Reifung kommen Noten von Gebäck, Vanille, kandierten oder getrockneten Früchten wie Backpflaume oder auch Holz und Leder hinzu. Armagnac lässt sich grundlegend in verschiedene Kategorien einteilen, die sich nach der Zeit der Lagerung richten. Diese Kennzeichnung hat sich seit 2010 etabliert. Die Altersangabe bezieht sich stets auf die jüngste der verwendeten Komponenten.

• Armagnac VS: mindestens 1 Jahr in einem Holzfass gereift
• Armagnac VSOP: mindestens 4 Jahre in einem Holzfass gereift
• XO und Hors D'Age: mindestens 10 Jahre in einem Holzfass gereift
• Armagnac Millésimé: Hier wurden nur Weine aus einem bestimmten Jahrgang verwendet.

Es gibt auch ungereiften Armagnac, Blanche genannt. Dieser muss zumindest 3 Monate in einem Tank gewesen sein.

Außerdem wird Armagnac zum fruchtigen Likörwein Floc de Gascogne weiterverarbeitet.

Premium Armagnac vom Großhändler: Diese ausgezeichneten Armagnacs finden Sie bei Schlumberger

Im Sortiment von Schlumberger finden sich hochwertige Armagnacs der Brennerei Armagnac Samalens aus dem Gebiet Bas Armagnac. Das 1882 gegründete Unternehmen befindet sich auch heute noch in Familienbesitz. Die Destillerie hat acht Brennapparate und ist damit die wichtigste Brennerei der Region. Weit über 100 Jahre alte Armagnacs gehören zu den großen Schätzen des Hauses.

Schlumberger bietet 13 verschiedene Armagnacs von Armagnac Samalens an. Darunter sind Besonderheiten wie die Samalens Millésimé Limited Edition, dieser Armagnac wurde im traditionellen Pot Still Verfahren hergestellt und nur in sehr limitierter Auflage auf den Markt gebracht.

Alles, was Sie über Armagnac wissen müssen: Häufige Fragen und Antworten